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Du nur, einzig du bist

Du nur, einzig du bist.
Wir aber gehn hin, bis einmal
unsres Vergehens so viel ist,
dass du entstehst: Augenblick,
schöner, plötzlicher,
in der Liebe entstehst oder,
entzückt, in des Werkes Verkürzung.

Dein bin ich, dein; wieviel mir die Zeit auch
anhat.   Von dir zu dir
bin ich befohlen.   Dazwischen
hängt die Guirlande im Zufall, dass aber du sie
auf- und auf- und aufnimmst:
siehe: die Feste!


Rainer Maria Rilke, 1914/15, Ort unbekannt
Gedichte 1906 bis 1926.
(Sammlung der verstreuten und nachgelassenen Gedichte aus den mittleren und späten Jahren.)