Da hängt in meinem ersten starken Turme
der Jugend schweres Glockengut.
Sei Weite, du, sei Himmel meinem Sturme
und fülle fühlend, wo er ruht,
das Reine der erholten Räume aus.
Das war mein Herz. Und drängt nun voller Eifer,
wo ich nicht bin, zu wirken, hundertfach.
Sehr schmerzhaft wächst in mir ein nächstes nach.
Und ist es endlich größer, süßer, reifer:
ich leb es nicht. Es bricht aus mir hinaus.
Rainer Maria Rilke, September 1914, Irschenhausen
Wege mit Rilke, Lou Albert-Lasard. Frankfurt/Main 1952.