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Hinter den schuldlosen Bäumen

Hinter den schuld-losen Bäumen
langsam bildet die alte Verhängnis
ihr stummes Gesicht aus.
Falten ziehen dorthin ...
Was ein Vogel hier aufkreischt,
springt dort als Weh-Zug
ab an dem harten Wahrsagermund.

O und die bald Liebenden
lächeln sich an, noch abschiedslos,
unter und auf über ihnen geht
sternbildhaft ihr Schicksal,
nächtig begeistert.
Noch zu erleben nicht reicht es sich ihnen,
nach wohnt es
schwebend im himmlischen Gang,
eine leichte Figur.


Rainer Maria Rilke, August 1913, Heiligendamm
Gesammelte Werke, Band III