Spiegel noch nie hat man wissend beschrieben, 
was ihr in euerem Wesen seid. 
Ihr, wie mit lauter Löchern von Sieben 
erfüllten Zwischenräume der Zeit. 
Ihr, noch des leeren Saales Verschwender -, 
wenn es dämmmert, wie Wälder weit... 
Und der Lüster geht wie ein Sechzehn-Ender 
durch eure Unbetretbarkeit. 
Manchmal seid ihr voll Malerei. 
Einige scheinen in euch gegangen -, 
andere schicktet ihr scheu vorbei. 
Aber die Schönste wird bleiben -, bis 
drüben in ihre enthaltenen Wangen 
eindrang der klare gelöste Narziss.
Rainer Maria Rilke, zwischen dem 15. und 17.2.1922, Chateau de Muzot