O wie ist alles fern 
und lange vergangen. 
Ich glaube, der Stern, 
von welchem ich Glanz empfange, 
ist seit Jahrtausenden tot. 
Ich glaube, im Boot, 
das vorüberfuhr, 
hörte ich etwas Banges sagen. 
Im Hause hat eine Uhr 
geschlagen... 
In welchem Haus?... 
Ich möchte aus meinem Herzen hinaus 
unter den großen Himmel treten. 
Ich möchte beten. 
Und einer von allen Sternen 
müsste wirklich noch sein. 
Ich glaube, ich wüsste, 
welcher allein 
gedauert hat, - 
welcher wie eine weiße Stadt 
am Ende des Strahls in den Himmeln steht... 
Rainer Maria Rilke, 21.10.1900, Berlin-Schmargendorf