Sie haben alle müde Münde 
und helle Seelen ohne Saum. 
Und eine Sehnsucht (wie nach Sünde) 
geht ihnen manchmal durch den Traum. 
Fast gleichen sie einander alle; 
in Gottes Gärten schweigen sie, 
wie viele, viele Intervalle 
in seiner Macht und Melodie. 
Nur wenn sie ihre Flügel breiten, 
sind sie die Wecker eines Winds: 
als ginge Gott mit seinen weiten 
Bildhauerhänden durch die Seiten 
im dunklen Buch des Anbeginns. 
Rainer Maria Rilke, 22.7.1899, Berlin-Schmargendorf