Alle, die ihre Hände regen 
nicht in der Zeit, der armen Stadt, 
alle, die sie an Leises legen, 
an eine Stelle, fern den Wegen, 
die kaum noch einen Namen hat, - 
sprechen dich aus, du Alltagssegen, 
und sagen sanft auf einem Blatt: 
Es giebt im Grunde nur Gebete, 
so sind die Hände uns geweiht, 
dass sie nichts schufen, was nicht flehte; 
ob einer malte oder mähte, 
schon aus dem Ringen der Geräte 
entfaltete sich Frömmigkeit. 
Die Zeit ist eine vielgestalte. 
Wir hören manchmal von der Zeit, 
und tun das Ewige und Alte; 
wir wissen, dass uns Gott umwallte 
groß wie ein Bart und wie ein Kleid. 
Wir sind wie Adern im Basalte 
in Gottes harter Herrlichkeit. 
Rainer Maria Rilke, 30.9.1899, Berlin-Schmargendorf