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Ich war in ferner Fremde Kind

Eine singt:

Ich war in ferner Fremde Kind,
bis ich mich: arm und zart und blind -
aus meinem Schämen schlich;
ich warte hinter Wald und Wind
gewiss schon lang auf mich.

Ich bin allein und weit vom Haus
und sinne still: wie seh ich aus? -
- - - - - - - - - - - - - - - - -
Fragt jemand, wer ich sei?
      ... Gott, ich bin jung und
                  ich bin blond
      und habe ein Gebet gekonnt
und geh gewiss umsonst umsonnt
und fremd an mir vorbei...


Rainer Maria Rilke, 22.5.1898, Viareggio